Der Hamburger Sport-Verein (HSV) ist ein deutscher Sportverein aus der Freien und Hansestadt Hamburg und wurde vor allem durch seine Fußballmannschaften bekannt. Die Männermannschaft des HSV hat es dabei als einziger Fußballverein geschafft, 44 Jahre lang ununterbrochen in der Fußball-Bundesliga zu spielen und war seit dem Gründungszusammenschluss im Jahre 1919 als einziger deutscher Verein immer erstklassig. Die Frauenfußballmannschaft des Hamburger SV spielt ebenfalls in der 1. Bundesliga.
Die erste Eishockey-Frauenmannschaft spielt in der ersten Bundesliga.
Die erste Tischtennis-Herrenmannschaft spielt seit vielen Jahren in der zweiten Bundesliga.
Weitere Sportarten des Vereins sind Badminton, Baseball, Basketball, Bowling, Cricket, Golf, Gymnastik, Handball, Hockey, Inline-Skaterhockey, Karate, Leichtathletik, Rugby, Schwimmen, Tennis, Turniertanz und Volleyball.
Der HSV ist mit 40.000 Mitgliedern der drittgrößte Verein Deutschlands.
Gründungsgeschichte
Der Hamburger SV selbst nennt offiziell den 29. September 1887 als sein Gründungsdatum. Jedoch fand die eigentliche Gründung des HSV erst am 1. Juni 1919 statt. An diesem Tag kam es zum Zusammenschluss der drei Vereine „SC Germania von 1887“, „Hamburger FC“ des Wilhelm-Gymnasiums (gegr. 1888) – welcher sich seit dem 26. Februar 1914 „Hamburger SV 1888“ nannte – und „FC Falke 1906“ aus Eppendorf.
Demzufolge ist der 29. September 1887 eigentlich das Gründungsdatum des ältesten Vorgängervereins „SC Germania von 1887“, welcher an dem genannten Datum aus einem Zusammenschluss des „Hohenfelder Sportclubs“ und des „Wandsbek-Marienthaler Sportclubs“ entstand. Trotzdem wird in der Vereinssatzung des HSV dieses Datum als Gründungstag angegeben. Daher ist der HSV, gemessen an der Dauer des Spielbetriebs und unter Einbeziehung seiner Vorgängervereine, einer der ältesten deutschen Fußballvereine.
Der 1919 neu gegründete Verein nannte sich zunächst„Hamburg 88-Germania-Falken“. Daraus wurde wenig später der „Hamburger Sportverein“. Zu den Vereinsfarben wurden zu Ehren der Stadt Hamburg die Hansefarben rot und weiß bestimmt. Blau und schwarz, die Farben des „SC Germania“ wurden diesem zu Ehren in das Vereinswappen übernommen. Die Raute ist einem oft verwendeten Symbol der Hamburger Handelsschifffahrt entliehen.
Männerfußball
Geschichte
1919–1933
Seine ersten großen Erfolge verbuchte der HSV in den Jahren 1922 und 1923 mit den ersten beiden deutschen Meistertiteln, wobei er auf den ersten Titel im Jahr 1922 „verzichtete“. Das erste Finalspiel gegen den 1. FC Nürnberg wurde nach 208 (!) Minuten wegen Dunkelheit genauso abgebrochen wie auch das Wiederholungsspiel, diesmal wegen Spielermangels. Dieses Mal standen beim FCN nach Platzverweisen und Verletzungen (das Auswechseln von Spielern war damals noch nicht erlaubt) nur noch sieben Spieler auf dem Feld. Schiedsrichter Peco Bauwens pfiff regelwidrig ab, und der DFB erklärte daraufhin den HSV zum Meister, drängte danach aber auf einen freiwilligen Verzicht, da der süddeutsche Fußballverband mit einem Austritt aus dem DFB drohte. Die nächsten 'regulären' Meisterschaftstitel gewann der HSV 1923 mit 3:0 gegen den SC Union Oberschöneweide und 1928 mit 5:2 gegen Hertha BSC Berlin.
1933–1945
In der nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten neu gegründeten Gauliga/Bereichsliga Nordmark musste der HSV sich zunächst dem Eimsbütteler TV beugen. Erst 1938 konnte er wieder die Meisterschaft gewinnen.
1945–1963
Im Jahr 1947 startete der Hamburger SV in der Oberliga Nord, der bis zur Gründung der Bundesliga höchsten regionalen Spielklasse, die die Hanseaten von Anfang bis Ende beherrschten. Bis zur Bundesliga-Gründung wurden sie in 16 Spieljahren 15 Mal Oberliga-Meister der Nordstaffel, wobei in den Jahren 1948 und 1949 Entscheidungsspiele mit dem punktgleichen Lokalrivalen FC St. Pauli erforderlich waren. Nur 1954 scheiterte die Mannschaft kläglich mit Platz 11 (Oberliga- und auch Deutscher Meister wurde Hannover 96).
Dass danach die Regional-Meisterschaft nie mehr abgegeben wurde, lag auch an einem jungen Mann namens Uwe Seeler, der 1954 ins Team kam. „Uns Uwe“ gehört auch noch heute zu den erfolgreichsten Fußballern aller Zeiten – er wurde 1960 Deutschlands erster Fußballer des Jahres. In diesem Jahr hatte er maßgeblichen Anteil an der vierten Deutschen Meisterschaft des HSV. Im folgenden Jahr stand der HSV im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister (heute Champions League) und scheiterte erst nach drei Spielen am FC Barcelona. 1963 gewann der HSV den DFB-Pokal mit 3:0 im Endspiel gegen Borussia Dortmund.
1963–1976
Die Südtribune des Volksparkstadions
Auch wenn der HSV im Norden dominierte, konnte er sich in der 1963 gegründeten Fußball-Bundesliga keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Uwe Seeler wurde 1964 und 1970 noch zwei weitere Male „Fußballer des Jahres“ und beendete 1972 seine aktive Fußballer-Karriere. Dem HSV blieb der Nationalspieler - obwohl von anderen Vereinen heiß umworben – bis zum Ende treu. Heute ist er Ehrenbürger der Stadt Hamburg.
1976–1987
Die größten Erfolge feierte der HSV Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre – eng verbunden mit dem damaligen Manager Günter Netzer und den sehr autoritären Erfolgstrainern Branko Zebec und Ernst Happel. Unter ihnen wuchs eine Mannschaft heran, die in den Jahren 1978 bis 1984 drei Mal Deutscher Meister und auch in den anderen Spieljahren zumindest „Vize“ wurde. 1987 wurde der HSV nochmals Vizemeister.
In der Zeit vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinander ungeschlagen – bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord.
Ehrenrunde mit dem Europapokal der Landesmeister
1976 (2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern) und 1987 (3:1 gegen die Stuttgarter Kickers) gewann man außerdem den DFB-Pokal
In dieser Periode wurde der HSV auch über die Grenzen Deutschlands hinweg zu einem gefürchteten Gegner. 1977 gewannen die Hamburger unter Trainer Kuno Klötzer den Europapokal der Pokalsieger (2:0 gegen den RSC Anderlecht) und 1983 unter Ernst Happel schließlich den Europapokal der Landesmeister mit 1:0 gegen Juventus Turin. 1980 stand der HSV im Finale des Europapokals der Landesmeister (0:1 gegen Nottingham Forest), 1982 im Finale um den UEFA-Pokal (0:1 und 0:3 gegen den IFK Göteborg) und 1983 im Spiel um den Weltpokal (1:2 n. V. gegen Gremio Porto Alegre).
1987–1999
Die folgenden Jahre waren geprägt durch einen Abstieg der Mannschaft ins Mittelmaß der Liga. Selten wurden UEFA-Pokal-Plätze erreicht. In einigen Spielzeiten spielte der Verein sogar gegen den Abstieg. Anfang der 90er Jahre musste der Verein aufgrund einer hohen Verschuldung um seine Existenz fürchten. Gerettet wurde der HSV aus seiner finanziellen Misere durch den lukrativen Transfer des damals besten Spielers, Thomas Doll, zu Lazio Rom.
1999–2007
Heimspiel in der AOL Arena
Erst zeitgleich mit der Fertigstellung der AOL Arena konnte der HSV wieder Erfolge erzielen. In der Saison 1999/2000 belegte er den dritten Tabellenplatz und konnte sich erstmals für die Champions League qualifizieren. Gleich im ersten Spiel am 13. September 2000 gegen den hoch favorisierten italienischen Klub Juventus Turin kam es beim 4:4 zum so genannten Jahrhundertspiel. In Turin gewann der HSV sogar mit 3:1. Der HSV wurde schließlich Dritter in der Gruppe und spielte daher im UEFA-Pokal. Dort scheiterte der Verein am AS Rom.
Zum ersten Titel nach 16 Jahren kam der HSV im Juli 2003 mit dem Gewinn des DFB-Ligapokals durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen Borussia Dortmund. Somit hat der HSV in seiner bisherigen Geschichte 55 offizielle Titel errungen, inkl. Bundesliga, DFB-Pokal, Europapokal, Oberliga und Gauliga.
In der Saison 2005/06 gewann der HSV wieder einmal beide Ligaspiele gegen den FC Bayern München. Diese Leistung war den Hamburgern zuletzt in der Saison 1981/82 gelungen.
2005 gewann der Hamburger SV den UI-Cup im Endspiel gegen den FC Valencia und zog in den UEFA-Pokal ein. Nach Siegen gegen den FC Kopenhagen und einem 2. Platz in der Zwischenrunde gewann der HSV gegen den FC Thun, um erst im Achtelfinale an Rapid Bukarest zu scheitern. Am Ende der Saison 2005/06 belegte der HSV Platz Drei in der Bundesliga.
Zu Beginn der Saison 2006/07 erfolgte ein personeller Umbruch. Wichtige Spieler wie Sergej Barbarez, Daniel van Buyten und Khalid Boulahrouz verließen den Verein. Die Mannschaft qualifizierte sich gegen den CA Osasuna (0:0, 1:1) für die Gruppenphase der Champions League. In der Champions League wurde der HSV mit fünf Niederlagen und nur einen Sieg Gruppenletzter. In der Bundesliga belegte die Mannschaft nach dem 20. Spieltag den letzten Tabellenplatz. Am 1. Februar 2007 reagierte der Hamburger SV auf den anhaltenden Misserfolg und gab die vorzeitige Trennung von Cheftrainer Thomas Doll bekannt. Einen Tag später wurde Huub Stevens als neuer Trainer verpflichtet. Er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2008.
Spieler und Trainer
Aktueller Kader
Spielstätte des Hamburger SV, die
AOL-Arena – früher bekannt als das Volksparkstadion
Spieler des HSV im Alternativ-Trikot 2004/2005
Trainer
seit 1945, Quelle: „Kicker-Sonderheft (40 Jahre Bundesliga)“ und „Immer erste Klasse - Die Geschichte des Hamburger SV“
Bekannte ehemalige Spieler
Bekannte Spieler, die beim HSV Fußball gespielt haben:
Weitere Persönlichkeiten
Erfolge
In seiner langen Geschichte wurde der HSV mehrmals